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Finanzierung der Pflegeversicherung: Mehrheit will solidarischen Weg aus der Pflege-Krise

Steigende Kosten in der Pflege: Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung, dem auch der BIVA-Pflegeschutzbund angehört, veröffentlicht aktuelle Umfrage

Eine deutliche Mehrheit von 65 Prozent der Bevölkerung ist für den Ausbau der gesetzlichen Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung, die alle Pflegekosten übernimmt. Dagegen spricht sich lediglich eine kleine Minderheit von 18 Prozent für eine verpflichtende private Zusatzversicherung aus, die derzeit in der Politik vorrangig diskutiert wird. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Bündnisses für eine solidarische Pflegevollversicherung ergeben.

„Pflege darf kein Luxus sein – und doch behandelt die Politik sie genau so“, kritisiert Stephan Löchler, Vorstandsvorsitzender des BIVA-Pflegeschutzbundes. „Während Pflegende und Betroffene am Limit sind, spart die Bundesregierung auf dem Rücken der Schwächsten. Wer jetzt keine solidarische Pflegevollversicherung wagt, riskiert den sozialen Kollaps.“

Das klare Votum der Bevölkerung muss ein Weckruf sein für die Bund-Länder-AG ‚Zukunftspakt Pflege‘, die im Dezember ihre Ergebnisse präsentieren will: Eine Pflegevollversicherung im ambulanten und stationären Bereich muss bei allen Zukunftsplänen eine zentrale Rolle spielen!

Das Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung sieht seine Forderung angesichts der Umfrage bestätigt und fordert die Bundesregierung dazu auf, den Ausbau der Pflegeversicherung jetzt anzugehen. Ein gesundheitsökonomisches Gutachten von Januar 2025 belegt, dass eine Pflegevollversicherung durch die Einführung einer Bürgerversicherung in der Pflege langfristig finanziert werden kann.

Derzeit müssen Pflegebedürftige im ersten Jahr ihres Aufenthaltes in einem Pflegeheim durchschnittlich rund 3100 Euro pro Monat selbst aufbringen. Davon entfallen allein auf die pflegerische Versorgung rund 1600 Euro, der Rest setzt sich zusammen aus Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten. Mehr als ein Drittel aller Pflegebedürftigen in Heimen ist auf Sozialhilfe angewiesen, Tendenz steigend. In der ambulanten Pflege wird notwendige Pflege oft nicht in Anspruch genommen, weil Betroffene sich die Kosten nicht leisten können. Pflegebedürftige sind besonders stark von Armut bedroht, denn sie können mit ihren durchschnittlichen Alterseinkünften diese finanzielle Belastung nicht schultern.

In Auftrag gegeben wurde die Umfrage vom Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung. Dem Bündnis gehören an: der Paritätischer Gesamtverband, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), der Sozialverband Deutschland (SoVD), der Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen (BKSB), der Deutsche Frauenrat, der BIVA-Pflegeschutzbund, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Volkssolidarität, die Arbeiterwohlfahrt AWO und die IG Metall.

Mehr über das Bündnis und die Ergebnisse der Umfrage unter www.solidarische-pflegevollversicherung.de




Pressemitteilung (pm)

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